Gründungsversammlung des Landfrauenvereins "Dorneck"

vom 7. Januar 1971, 20:15 Uhr im Rest. Sonne in Seewen

Zeitungsausschnitt anlässlich der Gründungsversammlung: 

Nachdem vor einigen Jahren das Leimentalsich dem Solothurnischen
Landfrauenverbandan geschlossen hatte, blieb nur noch der
Dorneck-berg und Dornach ohne Landfrauenvereinigung.
Einige rrührige Landfrauen aus dieser Ecke gelangtennun an unsere
Kantonalpräsidentinmit der Bitte,ihnen doch bei der Gründung eines
Landfrauenvereinszu helfen. Gerne kam Frau Spychiger diesem
Wunschnach,und so konnten wir denn am 7. Januar 1971 mitdabei sein,
als das Kind aus der Taufe gehoben wurde.

Rund 80 Frauen aus den Dörfern Nuglar, St.Pantaleon, Büren, Seewen,
Hochwald und Gempen fanden sich andiesem kalten Winterabend in
der "Sonne" in Seewen ein,um gemeinsam ihren Landfrauenverein
zu gründen.
Frau Vögtli-Wälti (Gempen) begrüsste die Frauen.
Besonderen Gruss entot sie der Kantonalpräsidentin, Frau Spychiger,
der Referentin, Fräulein A. Bielser, sowie den Vertreterinnen der
benachbarten Vereine, FräuleinTh. von Arx (Gilgenberg) und Frau Jeker
(Lüsseltal und Umgebung). Mit dem Lied: "Hab oft im Kreise der Lieben....",
wurde der Abend eröffnet.

Hierauf leitete Frau Spichiger die Wahlgeschäfte. die für die verschie
denen Aemter vorgeschlagenen Frauen wurden einstimmig gewählt.
Frau Spychiger wünschte dem jungen Verein viel Grück. Jetzt konnte
Frau Vögtli-Wälti als Präsidentin ihres Amtes walten!

Fräulein von Arx begrüsste und beglückwünschte den neuen Verein
mit herzlichen Worten und einem Tulpenstrauss.Frau Jeker tat dasselbe
aus der Sicht der Sektion Lüsseltal.

De Landfraue zum Gruess
Gott grüess ech mitenand, dir ville Lüt,
Dir heit au einisch es Fäschtli hüt.
Dir Fraue und Meitli, johrus, johry
Sottit dir gäng deheime sy.
D Manne, jo, die si besser dra
Sie chönne mithine es Hässli go ha,
vernäh im Wirtshus, was öppe goht
und wie der Wältbarometer stoht.
Drwyle müesst dir deheime hocke
Und Strümpf verstäche oder Socke.
Und mängisch uf em Aetti warte,
Bis dass er chunnt cho z trotschle dure Garte
Und mängisch wie? I wott nüt säge,
Aber eis muess me wüsse, hüt hingäge
D Fraue si mängisch au z schuld echly.
Im glichlige Tramp johrus, johry.
So läbt me deheim im Huus
Und luegt chuum übere Gartehag us.
De merkt me nit, as mit de Johre
Mit Runzle und mit graue Hoor
au der Geist es bizeli trocknet y,
Und d Fraue chöme hingedry.
Drum chöme-mer zäme, dir Fraue vom Land.
Für allerlei z lehre, füre Chopf und für d Hand.
Für s Chocke und s Schaffe, für dusse und dinne.
Für s Härz und für alls, wo me dra sött sinne.
dir ghöret öppis, vom Neue, vom Alte.
Was me für Wärchtig und Sunntig chönn ufnäh und bhalte.
Dir lehret, dass näbem Schaffe und Jaschte,
Näbem Chummere und Huuse und Spare und Haschte.
No öppis anders git im Läbe,
Wome muess hüete und Pfläge dernäbe,
Ass dir das einte vergässet nit,
Ass s näbem Sunndig au Wärchtig git,
Ass überm Staub und Rauch und Näbel,
Ass überem G'jast und G'stürm und Gräbelau
no ne heiteri Sunne cha schine,
Wo wärmt und lüchtetd Härze yne.
Das hanech hüt no welle säge.
Tüets hei und i Wärchtig, i d Stube träge,
Ass sie g'wahre deheime, de Ma und die Chlyne,
Wie vom Landfraueverein ne Sunne tuet schyne.

Dieser Prolog wurde von Josef Reinhart verfasst für eine Landfrauenversammlung vor 35 Jahren. Seither hat sich auch bei uns Landfrauen manches geändert.........